Was versteht man unter Vorspiel?
Die Lust aufeinander ist eine wichtige Voraussetzung für lustvollen und leidenschaftlichen Sex. Ohne diese Lust ist es wesentlich schwieriger, den Partner zu erregen, den Sex zu genießen geschweige denn befriedigende Höhepunkte zu erleben. Natürlich steigt die Lust auch noch beim Sex – wesentlich wirkungsvoller ist es jedoch, wenn man die Partnerin vor dem Sex anregt und in die richtige Stimmung versetzt.
Dies kann man mit einem ausgedehnten Vorspiel erreichen. Als Vorspiel bezeichnet man alle zwischen den Partnern ausgetauschten Zärtlichkeiten, die ohne Penetration (Geschlechtsverkehr) stattfinden. Zu dem typischen Menü gehören das Küssen, Streicheln, Umarmen, Massieren, aber auch Cunnilingus (Oralsex), die manuelle Stimulation (Fingern/ Genitalmassage) und eine angenehme Atmosphäre/Umgebung. (Gedämmtes Licht, Wein, usw.)
Welchen Sinn hat das Vorspiel?
Ich weiß, ich weiß, viele Männer würden lieber gleich ans Eingemachte gehen und die Vorspeise gleich überspringen. Aber ohne Vorspiel ist Sex nur halb so gut.
Das Vorspiel ist dazu da, deine Liebste zu erregen, sexuelle Spannung aufzubauen und die Sinne, wie Tasten, sehen und riechen zu schärfen. Dadurch werden nicht nur die Empfindungen intensiver, sondern der Sex wird insgesamt viel bewusster und lustvoller wahrgenommen.
Für viele Frauen ist das Vorspiel daher ein wichtiger Bestandteil beim Sex, da sie im Allgemeinen mehr Zeit benötigen, um einen ausreichenden Erregungszustand zu erlangen als Männer. Bei manchen Frauen entscheidet sogar das Vorspiel, ob sie am Ende zum Höhepunkt gelangen oder nicht. Deshalb ist für den Mann wichtig, die Partnerin vor dem Sex in angemessene Stimmung zu versetzen.
Probiere mal Sex ohne Vorspiel und einmal mit. Ich kann dir versprechen, du wirst den Unterschied merken. Eine Frau wird beim Sex nur halb so gut „abgehen“, als wenn du vorher etwas Zeit investiert hast, deine Partnerin vorher auf einen hohen Lustlevel zu bringen.
Ich meine: Es ist doch toll, deiner Partnerin dabei zu zusehen, wie sehr sie beim jedem Stoß aufstöhnt und immer feuchter wird, als wenn sie nur halb bei der Sache ist. Zudem wirst du deine Partnerin mit einem vorangegangen Vorspiel viel leichter zum Orgasmus bringen. Und der Orgasmus wird deutlich intensiver sein, als du es dir je erträumen wirst.
Das Vorspiel sieht vor, dich und deine Partnerin auf den Sex einzustimmen, Vorfreude auf den Sex zu schaffen und Lust zu wecken. Wie du bereits weißt, kann Lust auf unterschiedliche Weise geweckt werden. Es kann was ganz subtileres sein. Es muss nicht immer gedämpftes Licht, sinnliche Musik, und das traditionelle Streichprogramm von A-Z sein.
Vorspiel heißt Vorspiel, weil es etwas mit Spielen zu tun hat. Dazu gehört auch zum Beispiel Flirten. Eine liebevolle und sexy SMS, die man einige Stunden vorher versendet, kann schon ausreichen, um die Vorfreude auf Sex zu wecken und deine Partnerin dazu anregen, über den Sex mit dir zu fantasieren. Beim Eintreffen reichen schon wenige Küsse bis sie von selbst die Kleider vom Körper reißt.
Auch ein Anruf zwischendurch, eine sexy Email oder ein Klapps auf den Po nach der Verabschiedung, können die Vorfreude auf’s nächste Mal wecken und das klassische Vorspiel ersetzen.
Es geht nicht nur ums Körperliche, es ist kein Pflichtprogramm und es muss nicht immer bei Kerzenschein stattfinden. Das richtige Vorspiel ist immer situationsbedingt.
Wenn du und deine Partnerin einen gemütlichen Fernsehabend auf der Couch verbringt und keine richtige „Flirtstimmung“ aufkommt, kannst du den Weg über das klassische Vorspiel gehen, um deine Partnerin in Stimmung zu bringen. Du kannst sie küssen, streicheln und massieren und sie so zum Sex „animieren“.
Andersherum kann zum Beispiel eine gemeinsame Unternehmung im Restaurant das klassische Vorspiel ersetzen. Du kannst nämlich hier deine kommunikativen Fähigkeiten zum Einsatz bringen und mit ihr ganz einfach „Flirten“. Auch das ist eine Form des Vorspiels.
Das Vorspiel sollte man daher nicht zu engstirnig nur auf „körperliche Berührungen“ beschränken. Das Vorspiel findet immer auch auf mentaler Ebene statt, durch Gespräche und gemeinsame Unternehmungen. Schließlich ist das Gehirn unser Sexualorgan Nr. 1 ein.